3.2.2.2 Bedingungen, unter denen das Verfliegen und das Überlaufen besonders häufig auftreten

Unter folgenden Bedingungen treten das Verfliegen und das Überlaufen besonders häufig auf:

  • in weisellos gewordenen Völkern
  • im Frühjahr; dies ergaben Beobachtungen von Borchert (1974, S. 48) in verschiedenen Jahreszeiten
  • bei Jungbienen; dies ergaben Beobachtungen von Borchert Borchert (1979, S. 48)
  • beim Reinigungsflug
  • bei der Auffütterung
  • auf Wanderständen
  • wenn der Anflug zum Flugloch des eigenen Volkes behindert ist
  • bei eng beieinanderstehenden Völkern
  • starke Völker bewirken ein Verfliegen von Bienen schwacher Völker in jene.
  • in Völkern, die durch Störungen verschiedener Art, auch durch Eingriffe des Imkers geschwächt sind.

 

Bei weisellos gewordenen Völkern ist die Widerstandsfähigkeit des Volkes herabgesetzt, auch kann die Weisellosigkeit dadurch entstanden sein, daß die Königin an einer auch die anderen Bienenwesen befallenden Krankheit gestorben ist. Daher ist bei der Aufnahme von Bienen aus einem weisellosen Volk die Wahrscheinlichkeit, daß mit den neuen Bienen auch Krankheitserreger aufgenommen werden, besonders hoch.

Das Verfliegen von Bienen aus schwachen Völkern in starke bringt ebenfalls mit erhöhter Wahrscheinlichkeit die gleichzeitige Aufnahme von Krankheitserregern mit sich. Denn schwache Völker sind anfälliger für Krankheiten, und es ist auch denkbar, daß die Schwäche die Folge einer Erkrankung im Volk ist.
Die Eingriffe des Imkers können aufgrund einer Erkrankung im Volk erfolgt sein. Werden Bienen aus diesem Volk von einem noch gesunden Volk aufgenommen, so muß mit einer Infektion auch dieses Volkes gerechnet werden.


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