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© Bernd Paepcke 2012 |
Das Goethe und Schiller Denkmal vor dem Deutschen NationalthaterDas Goethe und Schiller Denkmal vor dem Deutschen Nationaltheater in Weimar am Sonntag, dem 22. April 2012.
Die Gründung der Weimarer Republik im Deutschen Nationaltheater im Jahre 1919Die Weimarer Republik wurde im Jahre 1919 in Weimar gegründet.Und nach dem Ort ihrer Gründung Weimarer Republik genannt. Die am 19. Januar 1919 gewählte Verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung trat am 6. Februar 1919 in Weimar zusammen. Zu ihren Hauptaufgaben gehörte die Ausarbeitung und Verabschiedung einer demokratischen Reichsverfassung und die Bildung einer provisorischen Regierung. Weimar wurde als Tagungsort der Nationalversammlung wegen der im revolutionären Berlin damals unsicheren Sicherheitslage ausgewählt. Und besonders der künftige Reichspräsident Friedrich Ebert hoffte, die junge Republik könne mit der Wahl dieses Tagungsortes symbolisch an das geistige Erbe Weimars als Zentrum des deutschen Klassizismus anknüpfen. Das Weimarer Nationaltheater Die 423 Mitglieder der Nationalversammlung, darunter erstmals auch 37 Parlamentarierinnen, tagten im angemieteten Deutschen Nationaltheater in Weimar. Das vormalige traditionsreiche Großherzogliche Hoftheater Weimar wurde 1907/1908 nach den Plänen von Jakob Heilmann und Max Littmann als Rangtheater im neoklassizistischen Stil neu errichtet. Das Theater besaß über 1000 Zuschauerplätze. Mit seiner an der deutschen Klassik orientierten künstlerischen Ausgestaltung stand das gesamte Gebäude im Kontrast zum Berliner Reichstagsgebäude, das von symbolischen Anspielungen auf das 1871 geschaffene Deutsche Kaiserreich geprägt war. So waren zum Beispiel im Foyer des Deutschen Nationaltheaters in Marmor ausgeführte Porträtreliefs William Shakespeares, Johann Wolfgang Goethes und Friedrich Schillers aufgestellt. Auch der Vorplatz des provisorischen Parlamentsgebäudes spiegelte mit dem vom Ernst Rietschel 1857 als Doppelstandbild geschaffenen Goethe- und Schiller-Denkmal den Geist der Weimarer Klassik wider. Die Stadt Weimar wurde als Tagungsort der Nationalversammlung und als vorübergehender Regierungssitz durch mehrere Tausend Mann starke Regierungstruppen vor möglichen Unruhen und Angriffen militärisch geschützt. In den unmittelbar das Theater umgebenden Häusern und auf deren Balkonen waren Soldaten mit Maschinengewehren in Blickrichtung zu den Eingängen des Nationaltheaters postiert worden. Das Stadtgebiet wurde während der gesamten Zeit der Beratungen weiträumig abgesperrt und der Zutritt durch eine Ausweispflicht geregelt. Beengte Verhältnisse im Parlament Als Versammlungsort für das Plenum der Nationalversammlung diente das Parkett des Nationaltheaters, wo die Abgeordneten nach Fraktionen in Bankreihen saßen. Im Sitzungssaal gab es Sitzplätze für 433 Abgeordnete. Die Grundfläche des Sitzungssaals war trotz einer Verbindung von Bühne und Zuschauerraum deutlich kleiner als der Plenarsaal des Reichstagsgebäudes. Das Präsidium der Nationalversammlung sowie die Vertreter von Reichsregierung und Ländern waren auf dem vorderen Teil der Bühne untergebracht worden. Unterhalb des Präsidiumstisches befanden sich das Rednerpult und der Tisch der Stenographen. Wegen der begrenzten Raumkapazitäten besaßen die Abgeordneten und die Fraktionen nur eingeschränkte Arbeitsgelegenheiten innerhalb des provisorischen Parlamentsgebäudes. Im Nationaltheater waren nicht genügend Räume für die verschiedenen Fraktionen vorhanden. Diese versammelten sich daher in der Regel zu ihren Sitzungen in verschiedenen Weimarer Hotels. Die SPD-Abgeordneten tagten als größte Fraktion vorwiegend in den Räumen des Nationaltheaters. Anfänglich hatten sie im Weimarer Volkshaus, einem Gewerkschaftshaus, ihre Sitzungen abgehalten. Zahlreiche Abgeordnete wohnten in einem der Weimarer Hotels, wo sie auch häufig zusammen mit ihren Fraktionskollegen ihre Mahlzeiten einnahmen. Auf den Rängen des Theaters konnten Besucher und Pressevertreter die Sitzungen der Nationalversammlung verfolgen. Eine Reihe im ersten Rang und der komplette zweite Rang des Theaters waren den Vertretern der Presse vorbehalten. Das Foyer diente den Abgeordneten wie auch den Regierungsmitgliedern in den Sitzungspausen des Parlamentes als Aufenthaltsbereich. In den Nebenräumen des Theaters wurden unter anderem ein Schreibsaal sowie ein (Zeitungs-) Leseraum eingerichtet. Die Nebenräume wurden auch für Ausschusssitzungen benutzt. Das Foyer des Theaters wurde mit Klubsesseln ausgestattet, die aus der Wandelhalle des Reichstagsgebäudes stammten. In dem ebenfalls für die Nationalversammlung angemieteten Sophienstift, einem in der Nähe des Theaters gelegenen Schulgebäude, wurde neben einer Wachstation für die Nationalversammlung ein eigenes Telegraphen- und Postamt untergebracht. Zudem befand sich in dem von Karl Vent entworfenen und 1878 als höhere Töchterschule errichteten Gebäude das so genannte allgemeine Pressezimmer, wo unter anderem die offiziellen Berichte über die Verhandlungen der Nationalversammlung auslagen sowie Zeitungen eingesehen werden konnten. Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung Eine große Mehrheit der Abgeordneten in der Verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung stimmte am 31. Juli 1919 in der Schlussabstimmung dem Entwurf der neuen Reichsverfassung zu. Am 11. August 1919 unterzeichnete Reichspräsident Friedrich Ebert die Weimarer Reichsverfassung. Mit der Verkündung im Reichsgesetzblatt trat sie am 14. August 1919 in Kraft. Eine Woche später legte Ebert am 21. August 1919 im Deutschen Nationaltheater, in der letzten Sitzung der Nationalversammlung in Weimar, seinen Eid auf die neue Reichsverfassung ab. (Quelle: Deutscher Bundestag, Berlin 2014)
Das Goethe und Schiller DenkmalDas Goethe-Schiller-Denkmal ist ein bronzenes Doppelstandbild der Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller.Das 1857 eingeweihte Denkmal steht vor dem Deutschen Nationaltheater auf dem Theaterplatz in Weimar. Es wurde von dem Dresdner Bildhauer Ernst Rietschel geschaffen. Das Standbild stellt das Dichterpaar nebeneinander stehend dar. Goethe, der ältere der Beiden, von kräftiger Gestalt und im Hoffrack, ruhig vor sich hinblickend, lehnt an einem Eichenstamm. Seine linke Hand erfasst die Schulter Schillers, während er ihm mit der Rechten den Lorbeerkranz reicht. Schiller, jugendlich, von schlanker Gestalt und im langen Gehrock mit teils übergeschlagenem Hemdkragen und offener Weste, hält in der Linken eine Schriftrolle, während die Rechte, halb ablehnend, nach dem Kranze greift. Bemerkenswert ist, dass die Dichterfürsten in gleicher Körpergröße dargestellt sind, - obwohl Schiller mit 1,90 m erheblich größer war als Goethe mit nur 1,69 m. Das Goethe und Schiller Denkmal wurde am 4. September 1857 anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach - zusammen mit dem Denkmal für Christoph Martin Wieland - feierlich enthüllt. Anlässlich dieses Festaktes gelangte in Weimar am 5. September 1857 Franz Liszts Faust-Sinfonie zur Uraufführung. (Quelle: Wikipedia, 2014) |
Externer Link: das Deutsche Nationaltheater: www.nationaltheater-weimar.de